Claim Kingdoms

Scott Almes: CLAIM KINGDOMS: DAS GROSSE DUELL UM DEN THRON! für 2 Personen mit Illustration von Mihajlo Dimitrievski bei Game Factory 2021, Spieldauer 30 Minuten

Klappentext

Deine Zeit ist gekommen! Noch herrschst du nur über eine kleine Region des großen Königreichs, doch dein Einfluss bei den bedeutendsten Völkern des Landes wächst von Runde zu Runde. Aber nur wenn bei Spielende genügend Fraktionen auf deiner Seite sind, gewinnst du das Duell um den Thron.

Thema

Die Fantasy-Lande müssen mal wieder bevölkert werden. Allerlei Wesen wie Gnome, Zwerge, Kobolde aber auch Drachen, etc. mischen mit. Als Strippenzieher im Hintergrund versuchen zwei Kontrahenten den Einfluss jedes Einzelnen zu nutzen und am Ende möglichst viele Fraktionen zu kontrollieren. Es geht schließlich um den Thron, zwar nicht um den eisernen, aber immerhin um einen Thron.

Mechanik

Zehn Fraktionen, das sind die Gruppen der Fantasy-Wesen, sind je durch sieben quadratische Legekärtchen vertreten. Zu Beginn entscheiden oder losen die beiden Kontrahenten, welche drei Kartengruppen aussortiert werden. Mit 49 Karten geht’s ans Werk. Zwei Kärtchen hält jeder auf der Hand und legt davon stets eines in die Auslage, schön benachbart zum schon ausliegenden Pool. So entsteht ein immer größer werdendes Königreich. Das gelegte Kärtchen wird mit einer eigenen Figur markiert und dessen Vorteil genutzt. Am Ende, wenn jeder seine 15 Figuren eingesetzt hat, werden noch satte Punkte vergeben, und zwar für den Mehrheitshalter in jeder Gruppe.

Für wen ist dieses Spiel?

Eindeutig für Taktiker mit Überblick. Jede Kartenart hat ihren eigenen Charme. Je niedriger die Punktzahl am Ende für die Fraktion zählt, desto höher kann der Gewinn beim Auslegen sein. Und umgekehrt. Wer während des Legens auf Punktgewinn verzichtet, kann gravierend in die Königslande eingreifen, um z.B. Mehrheiten zu kippen. Es gilt bei jedem Zug viel abzuwägen und zu riskieren. Wer sich solchen Aufgaben gerne stellt, ist hier genau richtig.

Potenzial

Der Spielverlauf ist vertrackter als es den Anschein hat. Dadurch wird eine nicht geringe Hürde aufgebaut. Nur wenn das Eis gebrochen ist, entpuppt sich das Spiel mit Wiederspielreiz, zumal jede Partie doch gänzlich anders verläuft.

Pros & Cons

  • Durch das Aussortieren von Fraktionen startet jedes Spiel unter anderen Voraussetzungen. Es kann mal eher aufbauend, mal durchaus aggressiv verlaufen.
  • Ganz einfacher Legerhythmus, allerdings mit etlichen Optionen.
  • Es gilt eine Balance zwischen sofortigem Gewinn und hoffentlich ordentlich Punktausbeute bei Spielende zu finden.
  • Spielverlauf wird zäh, wenn beide Spieler immer alles durchrechnen wollen, was nicht verboten ist.
  • Die Funktion vieler Plättchen muss gelernt werden, da helfen die Piktogramme und auch die Übersichtstabelle nur bedingt.
  • Die Anmutung mancher Kärtchen ist zu dunkel und zu ähnlich (Kobolde, Zwerge, Trolle).
  • Auch die Covergrafik versinkt in tiefem Dunkel, vor allem unten links. Alles in allem wohl für Spieler der Nacht.
  • Gehört zur Familie der CLAIM-Stichspiele vom selben Autor und Verlag. Und obwohl manche Grafiken übernommen wurden und auch die Zielgruppe mit zwei Spielern identisch ist, ist der Spielrhythmus doch gänzlich anders im Vergleich zu den Kartenspielen.

Meinung

Nicht das Thema, aber die dunkle Gestaltung schreckt mich etwas ab. Die Spielanforderungen können recht vielfältig sein. Leicht spielt sich das Spiel nicht. Da sind viele Hürden, die es zu überwinden gilt. Was aber nicht heißt, dass ich eine Partie ablehnen würde, es fällt mir nur nicht leicht, sofort begeistert ja zu sagen. (pen)

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