Wie funktioniert die Scout Aktion?

Auf der Messe ist alles klar: Hinkommen, Abonnent sein oder sich registrieren, Notenzettel mitnehmen, viel spielen, wiederkommen und Notenzettel wieder abgeben. Und ab Freitag morgen hängt dann die erste Auswertung an der Pinnwand und die ersten Spiele stehen auf unserem Regal. Jede Menge Besucher aus aller Herren Länder, aus Deutschland, Frankreich, Italien, Portugal, U.S.A., Japan, Polen, Niederlande, Belgien, Rumänien, Großbritannien und … kommen zu uns, schreiben sich die Liste ab oder fotografieren das Regal … das Ranking bietet schließlich Orientierung. Welche Spiele sind gut, wo können diese Spiele angesehen, gespielt, gekauft werden?

Und nein, die Liste erstellt sich nicht von allein. Welche Neuheiten gibt es, wo ist der Stand. Diese Information erhalten wir dankenswerterweise aus der offiziellen Neuheitenliste. Der Friedhelm Merz Verlag als Veranstalter der Messe stellt sie uns zur Verfügung.

Die meisten Verlagen wissen bereits um die Modaliäten.. Auch, dass wir gerne ein Exemplar des Spiels hätten, wenn es aufs Regal kommt. Wir sind da ziemlich flexibel, stellen auch mal nur die Schachtel hin, weil gerade keine Exemplare mehr verfügbar sind. Natürlich gibt’s auch einen Redaktionsschluss für die Liste. Wer zu spät kommt, dessen Spiel kommt (leider) nicht auf die Notenliste, kann aber von den Scouts immer noch von Hand nachgetragen werden. Alle Nachfragen und Daten der Verlage werden final abgeglichen, bis dann der Notenzettel steht: Layouten, zum Drucker bringen und abholen, falten …

Auf der Messe muss dann immer einer vor dem Laptop sitzen: Noten erfassen, erfassen, erfassen … Ist echte Knochenarbeit, gerade weil so viele Spiele kleingedruckt auf dem Notenzettel stehen. Wir bezahlen dafür gerne eine Kraft, die das für uns zeitweise erledigt. Natürlich läuft trotzdem eine gewisse Kontrolle, dass nicht manipuliert wird.

Und nach jeder Auswertung laufen wir dann los, besorgen die Spiele fürs Regal. Das klappt immer ganz hervorragend. Wie sagte ein Verleger noch: „Wer sich nicht an der Scout Aktion beteiligt, muss ziemlich dumm sein.“ Die Spiele vom Regal werden bereits während der Messe an unserem Stand gespielt und nach der Messe für Berichterstattung und Rezensionen verwendet. Wer aber uns kein Spiel für das Regal und für spätere Rezensionen geben will, dem steht das frei. Allerdings entfällt dann für den Verlag auf der Messe ein positiver Werbeeffekt. Es wäre ansonsten unfair gegenüber allen Verlagen, die unsere Scout Aktion mit einem – wohlgemerkt nur einem – Spiel unterstützen.

Die Spiele auf dem Regal und der Liste machen ganz automatisch Werbung. Das Regal wird hundertfach fotografiert, die Spiele auf den vorderen Plätzen unserer Scoutliste weltweit kommentiert. Diesen positiven Werbeeffekt für die Verlage haben wir anfangs total unterschätzt. Fast zu spät haben wir erkannt, dass sich Spiele auf der Scoutliste bzw. unserem Regal in barer Münze für die Verlage auszahlen. Einige Bewerter haben damals ganz freimütig erzählt, dass sie doch bitte bei uns eine gute Note für das Spiel abgeben sollen. Aus diesem Grund dürfen nur noch Abonnenten und registrierte Scouts Noten abgeben. Alle Noten, sogar für Spiele von Verlagen, die uns nicht unterstützen, werden eingegeben und registriert und sind im Nach-Essen-Endergebnis enthalten.

Um die Kosten für Notenzettel und Arbeit ein wenig zu decken, haben wir 2014 erst- und einmalig bei den Menschen nach Spenden gefragt, die unser Heft nicht abonnieren. Viele haben gerne gespendet, um unsere Arbeit zu honorieren. Wir haben uns darüber sehr gefreut und bedanken uns dafür. Dass einige gerade kein Kleingeld dabei hatten, sich von uns wie in der Berliner U-Bahn von Bettlern belästigt fühlen, können wir verschmerzen. Dass aber einer entrüstet „Warum?!“ fragt, nicht. Warum machen wir die Aktion? Sie wissen es ja längst … Es ist eine Win-Win-Win-Situation – für Messebesucher bietet sie Orientierung, für die Verlage lohnt es sich ebenso wie für uns.

Alle Abonnentinnen und Abonnenten haben heute die Komplettliste mit den Scout-Ergebnissen erhalten, sofern sie sich für den Newsletter eingetragen haben. Wer sich dafür noch registrieren will, kann eine Mail mit der Abonnummer bzw. Adresse an scoutaktion@fairplay-online.de schicken.

1 Kommentar zu „Wie funktioniert die Scout Aktion?“

  1. Liebe Leserinnen und Leser,
    da einige Passagen im mittleren Teil nicht ganz klar rübergekommen sind oder zu von mir so nicht gedachten Interpretationen geführt haben, habe ich einige Aussagen aus der Historie der Scoutaktion ergänzt.

    Insbesondere ich mir wichtig, dass wir mit der Aktion keine bezahlte Werbung machen, sich aber durchaus ein nicht zu unterschätzender Werbeeffekt für die Verlage einstellt. Aus persönlichen Gesprächen mit Verlegern wissen wir um die Umsatzsteigerung auf der Messe, wenn ein Spiel bei uns vorne gelistet wird.

    Was aus einer Idee zur besseren Orientierung auf der Messe gewachsen ist, ist mittlerweile zu einem wichtigen Teil der Messe geworden. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bedanken.

    Unsere bisherigen Modaliäten und die Art der Durchführung werden wir für die nächste Messe überdenken. Ich hoffe, dass wird Sie auch zukünftig nicht davon abhalten, bei der Scout Aktion mitzumachen.

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