Sebastian Fitzek Killercruise

Sebastian Fitzek und Marco Teubner: SEBASTIAN FITZEK KILLERCRUISE für 2 – 4 Personen mit Illustration von Jörn Stollmann bei moses. Verlag GmbH 2020, Spieldauer 30 Minuten

Klappentext

Was für eine Überraschung! Ihr seid zu einer Kreuzfahrt eingeladen. Doch die Reise verwandelt sich schnell in einen Albtraum. Denn euer Gönner entpuppt sich als skrupelloser Psychopath. Er hat mit euch noch eine Rechnung offen und einen Killer an Bord geschleust. Ein Passagier ist bereits verschwunden. Und ihr habt alle Hände voll damit zu tun, die Schiffspassagiere vor dem Mörder in Sicherheit zu bringen. So beginnt ein Spiel auf Leben und Tod. Rettet euch, indem ihr gut zusammenarbeitet! Verschafft euch Zutritt zu den Schiffsdecks! Und löst am Ende das Rätsel, wo sich der Psychopath versteckt hält! Findet ihn – bevor euch der Killer findet!

Thema

Eine schöne, erholsame Kreuzfahrt soll es werden. Mit diesen Erwartungen beginnt die Reise am Spieltisch. Der Schachtelboden hat sich bereits in einen Schiffsrumpf mit Unterdeck verwandelt, darauf sind das Mittel- und Oberdeck platziert. Drei Passagierfiguren steuern wir selber, die anderen Mitreisenden kommen als Kärtchen ins Spiel. In gemeinsamer Anstrengung müssen wir allerdings die Kärtchen-Passagiere retten und auch uns selber. Denn mit an Bord ist eine Killerfigur, die uns die Schiffsreise zur Hölle macht. Das war’s dann wohl mit der Erholung auf See.

Mechanik

Killercruise wird kooperativ gespielt und von einem Kartenmechanismus gesteuert, wie man ihn aus PANDEMIE kennt. Der/die aktive Spieler:in spielt mindestens eine Handkarte aus und bewegt damit die Passagieraufsteller. Anschließend ist die Kartenhand wieder aufzufüllen. Im Nachziehstapel befinden sich aber auch die Karten des Killers. Mal mehr, mal weniger, je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad. Wird eine solche gezogen, ist der Killer an der Reihe. Er geht im Uhrzeigersinn einen oder zwei Räume weit, und für jeden Schritt kommt ein weiteres Passagierkärtchen an Bord, das schnellstmöglich in Sicherheit gebracht werden sollte. Eine Passagierschwemme gilt es zu unbedingt zu verhindern! Denn sobald der Killer das fünfte Kärtchen erwischt, haben wir verloren. Wir gewinnen KILLERCRUISE, falls wir es schaffen, vier Räume des Oberdecks mittels vorgegebener Kartenkombinationen aufzuschließen und dadurch den vierten Passagier(-aufsteller) finden. Der hilft uns bei unserer weiteren Mission. Des Weiteren müssen wir nämlich noch den Killer und sein Versteck im Unterdeck aufspüren. Sonst wird’s gar nix mehr mit der ruhigen Kreuzfahrt. Also wieder Räume aufschließen, dieses Mal die des Mitteldecks. Zum Vorschein kommen die Schiffsräume des Unterdecks und auf diesen liegen Hinweiskärtchen, die uns richtig kombiniert den Standort des Killers verraten.

Für wen ist dieses Spiel?

Für Fitzek-Fans sowieso! Und für Spieler:innen die bereits den Vorgänger SAFEHOUSE mochten. Wer noch nie ein kooperatives Spiel gespielt, aber über diese Art von Spielen schon viel Positives gehört hat, kann bedenkenlos „zuschlagen“…

Potenzial

Eher hoch. Es gibt drei Schwierigkeitsgrade und 24 mögliche Rätsel zu lösen, wo sich der Killer versteckt. Der Wiederspielreiz ist gegeben.

Pros & Cons

  • Pfiffiger 3D-Spielplan, ein echter Hingucker mit hohem Aufforderungscharakter!
  • Wie immer hervorragende Moses-Materialqualität.
  • Schneller Einstieg, schnelle Spielzüge.
  • Funktioniert auch zu zweit.
  • Die 24 Rätsel um das Versteck des Killers bringen die Abwechslung.
  • Durch das Aufschließen der Räume und den Aspekt des Rätsellösens hat das Spiel außerdem einen Hauch von einem Exit-Spiel. Gelungen!
  • Spieler:innen mit eidetischem Gedächtnis sind evtl. nach 24 Spielen durch mit KILLERCRUISE.
  • Spielt man wirklich alle möglichen 24 Spiele? Oder geht dem Spiel schon deutlich früher die Luft aus?
  • Damit das nicht allzu schnell passiert, gibt es noch die zusätzliche Variante „Unter Zeitdruck“. Anstatt über die Killerkarten, kommen alle zwei Minuten automatisch zwei neue Passagiere an Bord.
  • SAFEHOUSE war spannender, nervenaufreibender als KILLERCRUISE. Weil hier die Hintergrundmusik fehlt? Weil der Killer trotz seiner Mordlust nicht wirklich bedrohlich wirkt?
  • Dass das Setting die Spieler:innen gefühlsmäßig kalt lassen könnte, liegt auch an den Passagierkärtchen. Die sind in ihrer Gestaltung zu abstrakt. Man hat lediglich das Gefühl, Karten abzuschmeißen anstatt Menschen zu retten.
  • Und wie steht es um den berühmt, berüchtigten Alphaspieler? Ihn oder sie darf man auch in diesem Spiel gerne in die Schranken weisen.

Meinung

Schlag ich vor und spiel ich gerne mit! Wahrscheinlich auch noch bis zum 24. Rätsel. Hmm, apropos 24. KILLERCRUISE ließe sich als Adventskalender spielen, fällt mir gerade ein. Na ja, die Sache mit dem Killer ist vielleicht ein bisschen zu makaber für die Vorweihnachtszeit… (ad)

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