Praga Caput Regni

Vladimír Suchý: PRAGA CAPUT REGNI für 1 – 4 Personen mit Illustration von Milan Vavroň bei Rio Grande Games 2020, Spieldauer 30 – 120 Minuten

Klappentext

Charles IV has been crowned King of Bohemia and ruler of the Holy Roman Empire. From his castle in Prague, he oversees construction of new fortifications: a bridge across the Vltava River, a university, and a cathedral rising within the walls of the castle itself. Prague is already among the largest cities in Europe. King Charles will make it the capital of an empire!

Frei übersetzt: Karl der IV. ist zum König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Von seinem Schloss in Prag überwacht er den Bau neuer Befestigungen: Eine Brücke über die Moldau, eine Universität und eine Kathedrale entstehen innerhalb der Schlossmauern. Prag ist bereits eine der größten Städte Europas. König Karl wird sie zur Hauptstadt seines Reiches machen!

Thema

Prag Mitte des 14. Jahrhunderts. Überall wird gebaut. Die Stadt soll in neuem Glanz und großem Prunk erstrahlen.

Mechanik

Im Speichenrad eines mittelalterlichen Baukrans liegen sechs Doppelhex-Plättchen, darauf sind jeweils zwei Aktionen abgebildet. Eine davon darf gewählt und ausgeführt werden. So ist es möglich Steine oder Gold zu generieren, um damit den Bau der Karlsstraße und –brücke voranzutreiben, ein Stadtgebäude zu errichten oder die Schlossmauer weiterzubauen. Über die sechste Aktion lassen sich die eben genannten Möglichkeiten aufwerten. Nach Ausführen der Aktion wird der Baukran um ein Segment weiter gedreht und das soeben benutzte Doppelhex-Plättchen hinten wieder eingereiht. Dadurch ändern sich die Wertigkeiten der Plättchen. Je nach Lage liefert es einen bestimmten Bonus, bringt es zusätzliche Punkte oder kostet das Ausführen der Aktion Gold.
Viele Siegpunkte werden bereits im Spiel verteilt. Einen satten Nachschlag gibt es zum Schluss, bei Auswertung der Spielende-Punkte.

Für wen ist dieses Spiel?

Für Spieler:innen, die es gerne komplex und verzahnt mögen, und die sich durch eine englische Regel arbeiten können. Also für Euro-Gamer.
Ein großer Tisch für das üppige Spielmaterial muss vorhanden sein. Prag ist ja schließlich keine kleine Stadt…

Potenzial

Von den Mechanismen und dem Anspruch aus betrachtet: hoch. Alles hängt, wie immer bei dieser Art von Aufbauspielen, aufs Engste zusammen. Viele Wege führen zum Sieg, da lässt sich einiges ausprobieren.

Pros & Cons

  • Schicke Optik und eine knallvolle Schachtel mit Spielmaterial.
  • Die 3D-Punktetreppen für Schlossmauer und Stadtgebäude sind ein nettes Gimmick.
  • Doppellagige Spielertableaus, da verrutscht kein Klötzchen. Hervorragend!
  • Der Baukran als Aktionsrad ist innovativ, der Rest altbewährte Mechanismenkost…
  • …bis auf Eier als Ressource. Gab’s das schon mal oder ist das neu?
  • Die englische Regel ist logisch aufgebaut und leicht zu verstehen.
  • Gute Symbolsprache.
  • Das Spiel wirkt auf den ersten Blick komplizierter, als es in Wirklichkeit ist. Nach zwei Runden sind die Abläufe klar.
  • Der Spielplan ist ein Wimmelbild. Da muss man sich reingucken.
  • Zum Ende hin hohe Downtime möglich, falls alle Spieler:innen versuchen, auch noch den letzten Punkt rauszuholen.
  • Wenn der Motor einmal läuft, dann läuft er. Und wenn nicht, ist es bockschwer punktemäßig mitzuhalten. Lust und Frust liegen eng beieinander.
  • Glück kann eine Rolle spielen. Erhalte ich Technologien und Spielende-Bedingungen, die mir in den Kram passen?
  • Große Verzettelungsgefahr. Überall mitmischen funktioniert nicht. Besser auf eine Strategie festlegen und diese durchziehen.
  • Keine direkte Interaktion, höchstens Wegschnappen der Aktions- oder Gebäudeteile und Bauplätze. Aber selbst das nur gelegentlich.
  • Noch’n Mittelalter-Bauspiel.

Meinung

Spiel ich gerne wieder mit, haut mich aber (noch?) nicht vom Hocker. (ad)
Ja, viele bekannte Mechanismen. Und ja, Mittelalter. Packt mich trotzdem. Nochmal! (mel)
Sehr stylisch. Spiel ich gerne mit. (je)

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