Knizia verpasst das Spiel des Jahres

Reiner Knizia hat den womöglich größten Tag seines Lebens verpasst. Jahrzehntelang war es ihm, trotz häufiger Favoritenrolle, nicht gelungen, die Spiel-des-Jahres-Auszeichnung zu erringen. Dann klappt es auf einen Schlag gleich zweimal: Nicht nur sein KELTIS, sondern auch das Kinderspiel des Jahres WER WAR’S? bekommen den wichtigsten Spielepreis der Welt. Und Knizia steckt auf der Rückreise von einer Veranstaltung in Illinois auf dem Flughafen von Washington fest. Stattdessen dürfen sich die Verlagsgeschäftsführer von Kosmos und Ravensburger über die Lobeshymnen der Jury auf der Pressekonferenz in Berlin freuen.

Wobei die Auszeichnung für KELTIS tatsächlich eine handfeste Überraschung war, mit der die wenigsten gerechnet haben. Selbst manche Jurymitglieder schienen von dem in geheimer Wahl ermittelten Sieger überrascht. Allerdings war die Spitze des Spielejahrgangs auch sehr breit – ein zwingendes Highlight, das als eindeutiger Favorit für das Spiel des Jahres galt, fehlte. Der zwischenzeitliche Favorit STONE AGE wurde schließlich doch mehrheitlich als zu wenig zugänglich erkannt, und scheiterte. Auch WIE VERHEXT spielte zwar schön, aber nicht effektiv genug. Und SULEIKA war thematisch absurd und zu seicht. So blieb am Ende womöglich nur noch das mit einer Außenseiterchance gestartete BLOX. Doch dann lieber KELTIS …

(Foto: Jury-Chef Stefan Ducksch und Kosmos-Geschäftsführer Axel Meffert, der ein erstes Interview gibt.)

Einen ausführlichen Kommentar zur Spiel-des-Jahres-Preisverleihung finden Sie in der FAIRPLAY 84, die am 12. Juli erscheinen wird.