Wir sind verfeindet

Die Massen strömten … schnell daran vorbei. So geschah es während der SPIEL 02 besonders am Wochenende. Wer ist Alex Randolph!? Interessieren seine Spiele? Drängenderes stand den Menschen auf der Stirn geschrieben: Wo gibt´s die billigsten Spiele, wo ist der nächste freie Tisch, und wer erklärt das Spiel? (…) Für wen war dann die Ausstellung? Macht es überhaupt Sinn, Alex Randolphs Spiele nur zu zeigen? Was bewirkt schon die laue Ansicht eines seiner vielschichtigen und nicht immer nur einfachen Spiele? Die reiche Welt der Randolphschen Spiele erfährt man doch sowieso nicht beim Anschauen. Es hätte in der Ausstellung gespielt werden müssen, und zwar exzessiv und nicht nur so verhalten und mit angezogener Handbremse ein paar Partien TWIXT.

Diese, wie ich finde, keineswegs anstößige Kritik von Wolfgang Friebe am Konzept der Ausstellung zum 80. Geburtstag von Alex Randolph auf der Messe in Essen (Heft 62, Januar 2003), hat einige der Verantwortlichen offenbar zutiefst beleidigt. Und den Ärger dafür bekam… ich!

Irgendwann später auf dem Spieleautorentreffen in Göttingen stand nämlich einer der Autoren hinter seinem Tisch auf, zeigte drohend mit dem Finger auf mich und rief zornig quer durchs Foyer: „Heh, du! – Ja, du da! Wir beide sind miteinander verfeindet. Weißt du das?“

Nee, das wusste ich noch nicht. Ich wusste auch keinen Anlass, denn ich hatte nie ein Spiel dieses mit mir verfeindeten Herrn rezensiert oder gar verrissen. Es stellte sich heraus, dass man mich, den netten Jungen von nebenan, für Wolfgang Friebe gehalten hatte…
(Diese Anekdote wollte ich mir eigentlich bis zu dem Tag aufheben, an dem ich mal ein Spiel dieses Autoren bespreche, aber anscheinend kommt es nie dazu. – Tja, schade!)

Es folgt Teil 17: Experimentelle PR