Yin Yang

DuGuWei: YIN YANG für 1 – 4 Personen mit Illustration von bei Spielefaible 2020, Spieldauer 45 – 75 Minuten

Klappentext

Im Jahr 475 vor unserer Zeitrechnung begann im alten China die Zeit der Streitenden Reiche. Sieben mächtige Königreiche bekämpften einander, und das Leben der Menschen war von großem Leid erfüllt. Um inneren Frieden zu finden, wandten sie sich den Lehren der Priester des Daoismus zu, die der Orakelkunst mächtig waren und demjenigen ewige Glückseligkeit versprachen, der den Willen der Götter befolgte.
In dem Spiel „Yin Yang“ schlüpfst du in die Rolle von Priestern zur Zeit der Streitenden Reiche. Du wirfst das Orakel und versuchst, daraus den Willen der Götter zu lesen. Du bereist das alte China, um dich gegen fähige Gegner durchzusetzen und neue Tempel zu bauen. Auf diese Weise vergrößerst du stetig deine Macht, um die Vormachtstellung in den Königreichen Chinas zu erlangen.
Im Mittelpunkt von „Yin Yang“ stehen folgende sehr fein abgestimmte Spiele-Mechanismen: Area Control, Set Collection und die Programmierung deiner Spielzüge.
Nur wer sich immer wieder neu auf den Willen der Götter einstellt, sich auch von Rückschlägen nicht beirren lässt und sich mit angepasster Taktik neuen Situationen stellt, wird am Ende als Sieger die Gunst der Götter und der Menschen gewonnen haben.

Thema

Tai-Chi-Anhänger (die Philosophie ist gemeint, nicht die Kampfkunst) deuten den Willen der Götter, reisen durch das Land, errichten Tempel und sammeln Waren.

Mechanik

Wir schütteln jeweils unsere sechs Yin-Yang-Münzen aus einem faustgroßen Schildkrötenpanzer aus Messing raus und deuten das Ergebnis. Sechsmal entweder Yin oder Yang. Zuerst arrangieren wir die Münzen in zwei Dreiergruppen. Abhängig von den gewählten Münzseiten erhalten wir so ein Aktionsplättchen und eine Sonderaktion. Danach arrangieren wir die selben Münzen in drei Zweiergruppen. Mit diesen Kombinationen und allen bisher gesammelten Aktionsplättchen können wir jetzt zu Wasser oder zu Land über eine Landkarte reisen. Oder wir bauen einen Tempel, aber nur einen pro Stadt. Oder wir nehmen einen Warenstein aus der Stadt, falls dort noch einer liegt. Zu Beginn ist viel Platz für alle, aber in der zweiten Hälfte kommt es schnell zu Gerangel. Die Münzen zu arrangieren ist überaus ungewöhnlich und sehr puzzelig. Sie dann noch in die gewünschte Reihenfolge zu bringen, zusammen mit den jede Runde mehr werdenden Aktionsplättchen, macht die Sache gegen Ende zu einem richtigen Hirnverzwirner.
Die Landkarte ist in 7 Gebiete aufgeteilt. Am Ende gibts eine klassische Tempel-Mehrheitenwertung. Die Warensteine sind aber wieder verzwickt: Nehme ich einen, lege ich ihn in ein 4×4-Raster auf meinem Spielertableau. Sobald ich hier eine Reihe, Spalte oder Diagonale voll habe, aktiviere ich eine neue Wertungskategorie für mich: Punkte für Seide, Punkte für Tempel, Punkte für Warensteine auf der Außenbahn des Rasters, oder oder oder.

Für wen ist dieses Spiel?

Das Spiel ist gleichzeitig abstrakt und atmet doch China. Es ist definitiv für alle Puzzle-Liebhaber. Aber auch für alle Vielspieler:innen, die die Atmosphäre schätzen, die durch das ungewöhnliche Material und die ungewöhnliche Umsetzung erzeugt wird.

Potenzial

Der hohe Aufforderungscharakter des Spielmaterials und die Knobeldichte lassen mich so schnell nicht los.

Pros & Cons

  • Einerseits ein Euro, andererseits so ungewöhnlich umgesetzt. Die kulturelle Verankerung ist sehr spürbar.
  • Kann man nicht auf Set-Collection, Area-Majority und Pickup-and-Deliver reduzieren.
  • Gegen Ende mit fünf Aktionsplättchen und wenig Bauplätzen für Tempeln und wenig einsammelbaren Warensteinen kommen Grübler:innen voll auf ihre Kosten.
  • Schildkrötenpanzer für’s I-Ging-Münzorakel.

Meinung

Lässt mich gut puzzeln, muss ich unbedingt nochmal spielen. (mel)

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